Hecke mit Bäumen Pia Hollenstein
12.05.2020

Heckenmeisterschaft 2020 St.Gallen-Süd: 34 Hecken für die Meisterschaft angemeldet

Im Kanton St. Gallen werden die schönsten Hecken an einer regionalen Meisterschaft aus-gezeichnet. Bis heute sind 34 Hecken aus der Region Werdenberg – Sargans – See und Gaster im Rennen. Noch bleibt etwas Zeit weitere Hecken anzumelden.

Hecken, Feld- und Ufergehölze sind wertvolle Naturelemente. Sie prägen den Charakter einer Landschaft und dienen der Vernetzung von Lebensräumen. Hecken bieten zudem auf kleinstem Raum unterschiedliche Lebensbedingungen. Sie sind für viele Tier- und Pflanzenarten ein idealer Lebensraum. Und ganz wichtig: Hecken sind hervorragende Bienenweiden.

Zwei regionale Meisterschaften

An den regionalen Hecken-Meisterschaften - 2019 (nördlicher Kantonsteil) und 2020 (südlicher Kantonsteil) – werden die schönsten und artenreichsten Hecken im Kanton St.Gallen ausgezeichnet. Im Anschluss wird der St.Galler Heckenkönig oder die Heckenkönigin erkürt. Die Hecken-Meisterschaft 2020 findet Hecken in der Region Werdenberg – Sargans – See und Gaster statt. Die Meisterschaft wird vom St.Galler Bauernverband, dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei, vom Landwirtschaftliches Zentrum Salez, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell und dem WWF St.Gallen getragen. Da sich aufgrund der Corona-Krise der Anmeldeprozess etwas verzögert hat, sind Anmeldungen bis 25. Mai noch möglich.

Sieger werden im August auszeichnet

Die eingereichten Hecken werden von einem Botaniker-Team auf ihre Vielfältigkeit geprüft und von der Jury aus Vertretern der Trägerschaft nochmals begutachtet. Ende August werden schliesslich die Gewinner im Rahmen eines Bauernbrunches ausgezeichnet.

 

Hecken sind wichtige Lebensräume

Jede Hecke ist aber immer nur so gut wie ihre Pflege. Daher kommt den Landwirten eine grosse Verantwortung zu. Für die optimale Entwicklung einer Hecke schneiden sie die langsam wachsenden Arten nur mässig und setzen die schnellwachsenden Sträucher regelmässig auf den Stock. Dornige Arten lassen sie in grossem Mass zu, trotz gelegentlicher von der Heckenpflege herrührender Kratzwunden an Armen und Gesicht. Sie lichten aus und verjüngen, legen Ast- und Steinhaufen an. Den Krautsaum nutzen sie extensiv und schneiden ihn frühestens ab September. Die fachmännische Pflege einer Hecke ist zentral für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität und des Landschafts-bildes.

Lebensraum für bedrohte Arten

Hecken bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind als Vernetzungsstru-kturen von zentraler Bedeutung. In dornigen Sträuchern sind Nester des Neuntöters geschützt vor Räubern. In grossen Asthaufen mit dickem Holz können Hermeline ihre Jungen aufziehen und Ringelnattern können sich bei südexponierter Lage darauf sonnen. Insekten finden in den Blüten verschiedener einheimischer Straucharten Nektar, Haselmäuse laben sich an den Früchten. Auch Schmetterlinge finden in Hecken Nahrung und Schutz. So frisst sich die Raupe des Ligusterschwär-mers an den Blättern des Ligusters satt und die Zitronenfalterraupen an Blättern des Faulbaums oder Kreuzdorns.

Je länger und je breiter, desto besser

Entlang einer Hecke können sich Singvögel, Reptilien und Kleinsäuger geschützt bewegen und sind so Greifvögeln und anderen Raubtieren nicht schutzlos ausgeliefert. Je länger, struktur- und artenreicher eine Hecke ist, desto besser kann sie ihre Aufgaben erfüllen. Hecken können in unserer Region über zwanzig standortheimische Strauch- und Baumarten aufweisen. Besonders wertvoll sind dornentragende Sträucher wie die Hundsrose oder der Schwarzdorn. Sie bieten den besten Schutz vor Fressfeinden (z.B. Hauskatze). Hochwachsende Arten befinden sich im Innern der Hecke niedriger wachsende am Rand. Um einen hohen ökologischen Wert zu erreichen, ist ein breiter, extensiv bewirtschafteter Krautsaum unabdingbar. Zentral sind auch Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen.

 

Wer wird Heckenkönigin oder Heckenkönig?

Die Heckenmeisterschaft 2020 findet im südlichen Teil des Kantons St. Gallen statt, nämlich in der Region Werdenberg, Sargans, See und Gaster. Landwirtinnen und Landwirte aus dieser Region wurden vom St. Galler Bauernverband aufgerufen, ihre schönsten Hecken anzumelden.

 

Kontakt

Beratungsbüro Ökologie + Landschaft
Dr. Alfred Brülisauer
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