Sanierung Weiher Bach, Trogen AR (2025)
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Pro Natura St. Gallen-Appenzell handelte 1987 mit dem Besitzer des ehemaligen Sägereiweihers (Firma Urs Niederer AG) einen Personaldienstbarkeitsvertrag aus, mit dem Ziel, den fischfreien Amphibienweiher als Naturschutzgebiet zu erhalten. Durch diesen Vertrag ist Pro Natura u.a. berechtigt, das Naturschutzgebiet zu gestalten (z.B. zu entschlammen) und den Bestand bestimmter Pflanzen- und Tierarten zu fördern oder einzuschränken. Im Gegenzug ist Pro Natura verpflichtet, die Betreuung und Pflege des Naturschutzgebietes, insbesondere durch Offenhaltung einer grösseren, gut besonnten Wasserfläche, zu gewährleisten.
Der Weiher liegt am Rand eines Gewerbegebietes und wird durch mehrere Wasserzuleitungen, u.a. Drainagen, sowie Hangwasser gespiesen. Zudem besteht ein altes Ablassystem zur Entleerung und Ableitung des Wassers in die angrenzend fliessende Goldach. Pro Natura pflegt jährlich den Damm des Weihers (einmalige Mahd im Herbst) und führt gelegentlich kleinere Unterhaltsarbeiten am Weiher durch. Weiter betreut Pro Natura die Amphibienrettung/-zählung an der angrenzenden Strasse, welche das Laichgewässer von der Goldach trennt.
Ausgangslage
Im Bereich der Hauptwasserzuleitung (Standort ehemalige Zuleitung aus der Goldach) wurde seit der Nutzungsaufgabe als Sägereiweiher viel Sediment eingetragen, was zu einer fortschreitenden Verlandung mit Aufwuchs von Rohrkolben und Weichgehölzen führte. Zusätzlich wurde die nördliche Uferseite zunehmends von einwachsenden Gehölzen beschattet. Im Hang angrenzend an das Nordufer des Weihers befand sich ein alter, eingewachsener Zaun, durch welchen teilweise eine starke Terrassierung der Uferböschung entstanden war.
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Pro Natura St. Gallen-Appenzell
- Zustand Weiher im Jahr 2023
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Amphibien
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Pro Natura St. Gallen-Appenzell
- Grasfrosch-Paar auf Wanderung
Das Schutzgebiet "Bach"ist ein Amphibienlaichgebiet von regionaler Bedeutung mit grossen Populationen von Grasfrosch, Berg- und Fadenmolchen. Früher kam im Gebiet auch die Geburtshelferkröte (Glögglifrosch) vor. Aktuelle Zahlen aus dem Monitoring 2023 belegen die hohe Bedeutung dieses Gebiets: mehr als 800 Laichballen des Grasfrosches, 283 Bergmolche, 154 Fadenmolche konnten nachgewiesen werden.
Massnahmen
Um den im Schutzgebiet vorkommenden Amphibien weiterhin ein geeignetes Laichgewässer anbieten zu können, wurden im Rahmen des vorliegenden Projekts im Herbst 2024 grössere Unterhaltsmassnahmen umgesetzt.
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Pro Natura St. Gallen-Appenzell
- Ausbaggern der Verlandung
Dank
Pro Natura St. Gallen-Appenzell möchte sich an dieser Stelle beim kantonalen Amt für
Raum und Wald, Abteilung Natur und Wildtiere, sowie bei Pro Natura Schweiz herzlich
für die grosszügige finanzielle Unterstützung bedanken.